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Mit Barbara Stamm verlieren Migrantinnen und Migranten eine engagierte Fürsprecherin

Barbara Stamm hatte ein großes Herz für alle Menschen in schwierigen Lebenssituationen. Sie war für alle gleichermaßen ansprechbar und nahm sich ihrer Anliegen an. So war sie auch offen für die Probleme zugewanderter Mitbürger*innen und unterstützte deren Bemühungen, sich eine neue Existenz aufzubauen.

Die Verdienste der jetzt Verstorbenen wurden bereits bei vielen Traueranlässen gewürdigt. Im Folgenden möchte ich persönliche Begegnungen mit Barbara Stamm schildern, die auch ihr großes Engagement für die Integration von Zugewanderten unterstreichen.
Bei einem Empfang in der Residenz ließ ich ihr einen in aller Eile handgeschriebenen Brief zukommen, in dem ich sie zu einem kleinen Festakt ins Stadttheater zur Überreichung der ersten Zertifikate an Teilnehmende unserer Sprachkurse einlud. Schon am nächsten Tag erhielt ich bei Kolping einen Anruf aus der Staatskanzlei, dass Landtagspräsidentin Barbara Stamm sehr gerne die Einladung annehme. In ihrer Rede beim Festakt betonte sie dann, dass gerade dieser einfache Brief sie sehr berührt hätte. Auch bei späteren Kontakten wurde immer wieder deutlich, dass sie auf sehr persönlicher Ebene Ansprechpartnerin war, die nicht die langen Wege der Bürokratie und der offiziellen Etikette beschritt, um mit Menschen in Kontakt zu kommen.
2012 überreichte sie unserer internationalen Theatergruppe „Tschungulung“ im Maximilianeum in München den erstmals verliehenen Integrationspreis des Bayerischen Landtags. Wir erlebten eine gut gelaunte, sehr interessierte Barbara Stamm, die sich beim anschließenden Empfang viel Zeit nahm, mit den aus vielen Ländern zugewanderten Schauspielerinnen und Schauspielern der Truppe ins Gespräch zu kommen. Sie fragte nach den persönlichen Lebensumständen im Herkunftsland und jetzt in Deutschland und machte ihnen Mut sich weiterhin zu engagieren.
Auch bei Exkursionen mit Kursen der Kolping-Akademie in den Landtag ließ sich Frau Stamm willig in Gespräche ein und stand für manches Erinnerungsfoto zur Verfügung. Alle zeigten sich beeindruckt davon, wie nahbar Politiker*innen bei uns in Bayern sein können - hatten sie sich doch schon sehr gewundert, dass sie als Zuwander*innen überhaupt ins Maximilianeum kommen durften und nach der Besichtigung des Gebäudes auch noch in der Kantine zum Mittagessen eingeladen waren.
Immer wieder gab es im Laufe der Jahre offizielle Gelegenheiten, bei denen man persönlich mit ihr ins Gespräch kommen konnte. Jedes Mal erkundigte sie sich nach dem Stand der Integrationsarbeit in Würzburg und der Situation in den Sprachkursen. Sie fand abschließend stets ermutigende Worte für die weitere Zukunft der Neubürger*innen, Lob für deren Integrationserfolge und Zuspruch für unsere Arbeit in der Kolping-Akademie.
Mit Barbara Stamm verlieren die Zuwander*innen eine wichtige Fürsprecherin für ihre Anliegen. Die Trauer über ihren Tod ist daher auch in den Kreisen unserer jetzigen und ehemaligen Kursteilnehmer*innen groß.

Für die Kolping-Akademie:

Dr. Sissi Mahsberg

Barbara Stamm im Gespräch mit Dr. Sigrid Mahsberg anläßlich der Preisverleihung im Landtag Bild: D. Mahsberg
Nach der Preisverleihung im Foyer des Maximilianeums: Barbara Stamm im Kreise der Schauspieler*innen von „Tschungulung“ Bild. D. Mahsberg
Barbara Stamm im Gespräch mit den Schauspieler*innen von Tschungulung nach der Verleihung des Integrationspreises im Foyer des Maximilianeums Bild: D. Mahsberg
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