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Kunst ist für alle da!

Sprachkursteilnehmer*innen besuchen zusammen den Würzburger Kulturspeicher

Im Regen versammelt sich eine international zusammengesetzte Gruppe vor dem Kulturspeicher der Stadt und wartet gespannt, bis sich die Türen öffnen. Das wuchtige Gebäude von 1904 war einst ein Getreidespeicher, der seit dem Umbau 2002 als inzwischen preisgekröntes Kunstmuseum dient. Die Stadt- und Museumsführerin Almut Schaffrath erläutert deshalb erstmal die besondere Architektur, bevor sie den Rundgang durch die Sammlungen beginnt. Zunächst herrschte noch ehrfurchtsvolle Stille bei ihren Ausführungen, die bewusst in einfacher Sprache gehalten sind. Schnell ist die Scheu überwunden und erste Fragen zu den Landschaftsbildern und Porträts werden gestellt. Motive, Stilrichtungen und Ausdrucksformen sind teils so anders als in den Herkunftsländern der Betrachter*innen. Endgültig gebrochen ist das Eis in dem Raum mit Skulpturen der 1890 in Würzburg geborenen Künstlerin Emmy Roeder. Ihre Plastik „Die Schwangere“, wird vor allem für die Frauen der Gruppe zum Anknüpfungspunkt zu eigenen Erfahrungen.

Nach dem Gang durch die „Kunstgeschichte“ stieß die Sammlung „Konkrete Kunst“ zunächst auf Befremden bis Ablehnung. Es war erstaunlich, wie sehr sich alle bemühten, ihren Standpunkt auch mit Sprachschwierigkeiten zu vertreten, so dass lebhafte Diskussionen entstanden. Anhand einiger Beispiele mit optischen Täuschungen, Farbspielen und bewegten Objekten konnte die Führerin aber schnell alle von der besonderen Qualität dieser zeitgenössischen Kunstrichtung überzeugen. mIm Anschluss an die Führung nutzten viele der Besucher*innen die Möglichkeit, sich noch die Sonderausstellung mit Fotografien aus Unterfranken des 2012 verstorbenen Valentin Schwab zu besuchen. Viele von ihnen wollen auch das Angebot aufgreifen, am eintrittsfreien ersten Sonntag im Monat mit der Familie wiederzukommen.

Die Organisatorinnen Zeynep Sen vom Sozialreferat der Stadt und Dr. Sigrid Mahsberg, Integrationsbeauftragte der Kolping Akademie, zeigten sich daher sehr zufrieden mit dem Museumsbesuch, der nachhaltig wirken wird. Durch den gemeinsamen Rundgang wurden Schwellenängste überwunden. Die Führung in einfacher Sprache machte es zudem nicht nur möglich, den Worten zu folgen, sondern gab auch Mut, sich selbst zu äußern und Fragen zu stellen.

Die heutige Führung bildet den Abschluss des GLOW Kunstbegegnungstages, der mit künstlerischen Workshops für Zugewanderte im Herbst 2022 begann. Die dabei entstandenen Werke wurden gleich im Anschluss bei einer Ausstellung im Foyer der Kolping Akademie gezeigt und im Februar 2023 in der Stadtbücherei einer breiten Öffentlichkeit präsentiert. Jetzt hatten die Migranten*innen auf Einladung des Kulturspeichers und des Kulturamts der Stadt Würzburg die Möglichkeit, Einblick in die Werke großer Künstler zu gewinnen. Bei der aus Mitteln von „Demokratie leben“ geförderten Maßnahme handelte sich um eine Kooperation der Kolping -Akademie Würzburg, dem Sozialreferat und dem Kulturamt der Stadt Würzburg, der Stadtbücherei und dem Kunstverein „Brückenbogen e.V.“

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