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Kolping-Forum am 13. Juli 2022: Der Krieg in der Ukraine und die Rolle der Kirchen

Die kirchliche Situation in der Ukraine gehört seit Langem zu den Forschungsinteressen von Prof. Dr. Bremer, Professor für Ostkirchenkunde und Ökumenische Theologie sowie Friedensforschung am Ökumenischen Institut der Universität Münster. Er bereist das Land regelmäßig und hat Kontakte zu Vertretern aller Kirchen. Er ist Gastredner beim Kolping-Forum am 13. Juli um 19:30 Uhr im Kolping-Center Mainfranken in Würzburg.

Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine konfrontiert uns seit seinem Beginn Ende Februar jeden Tag mit erschütternden Bildern und Nachrichten. Von Anfang an zeigte sich, dass gerade auch die orthodoxen Kirchen in Russland und in der Ukraine in diesem Konflikt eine bedeutende Rolle spielen: Im Gegensatz zu Russland, wo die Russische Orthodoxe Kirche mit ihrem Patriarchen Kirill dominiert, ist die Orthodoxie in der Ukraine mehrfach gespalten, was sogar innerhalb der Weltorthodoxie zu einem Schisma geführt hat. Dabei scheinen oft mehr machtstrategische als inhaltlich-theologische Gründe eine Rolle zu spielen.

Schon vor Ausbruch des Krieges wurde die Verbundenheit von Putin und Patriarch Kirill durch wiederholte gegenseitige Loyalitätsbekundungen deutlich, die auf Gemeinsamkeiten eines Geschichtsbildes von einem russischen Einflussbereich mit einer einheitlichen Orthodoxie gründet.

Viele Stimmen aus den orthodoxen Kirchen, aber auch aus der ganzen weltweiten Ökumene, erhofften sich eine entschiedene Stellungnahme des russischen Patriarchen gegen die Aggression. Es zeigt sich jedoch, dass Kirill auch trotz der fortschreitenden Kriegshandlungen und ihrer Folgen weiter hinter Putin steht. Sowohl die dem russischen Patriarchat zugeordnete Ukrainische Orthodoxe Kirche wie auch orthodoxe Kirchen im Ausland distanzieren sich immer wieder deutlich von der Haltung Kirills. Seine Verknüpfung der russischen Militäraktionen mit einem von ihm ausgerufenen „Krieg gegen die Sünde“ hebt den Konflikt zusätzlich auf eine theologische Ebene des Kampfes zwischen Gut und Böse.

Thomas Bremer wird als ausgewiesener Kenner der orthodoxen Kirchen Osteuropas die historischen Hintergründe dieses Konfliktes und die Rolle der Kirchen beleuchten. Dabei kommt er auch auf die Grenzen und Möglichkeiten der Bemühungen von Papst Franziskus zu sprechen. Ob es eine reale Möglichkeit gibt, dass die Kirchen in diesem Krieg vermitteln, wird ebenfalls diskutiert werden.

Eintritt ist frei.

Anmeldung erforderlich.

Die Teilnahme ist auch online möglich bei Anmeldung bis 12.07.2022.

Prof. Dr. Thomas Bremer (Bild: privat)
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